nachfolgend eine kurze Übersicht über den Stand der Aktivitäten und Entwicklungen am Steinbruch (2020):
– Am 04.08.2020 fand -coronabedingt mit einiger Verspätung- die Besichtigung des Steinbruchgeländes statt. Die Führung fand unter gemeinsamer Leitung des Steinbuchbetreibers, Hr. Hauri und des örtlichen Geschäftsführers von Weber St. Gobain, Hr. Kamradek, statt.
Wir gewannen einen interessanten Einblick in die beachtliche Größe des Steinbruchs und der Fabrikationsstätten. Hr. Hauri wies u. a. darauf hin, dass von Seiten Weber St. Gobain an einigen kleineren Teilbereichen bereits mit Rekultivierungsmaßnahmen begonnen wurde.
Ferner wurde zugesagt, dass die Fahrer der Schwerlastfahrzeuge, die im Geschäftsverkehr mit dem Steinbruch durch Niederrimsingen fahren, mit großem Nachdruck dazu angehalten werden, die geltenden Geschwindigkeitsbegrenzungen einzuhalten. Hierzu wäre es notwendig und hilfreich, wenn Fa. Weber die Kennzeichen von auffallenden Fahrzeugen erfährt.
– Die von uns gestellte Frage nach der Kontrolle der tatsächlich abgebauten Mengen pro Jahr wurde dahingehend beantwortet, das Fa. Weber seit 5 Jahren den jährlichen Abbau mittels Laserdrohnen dokumentiert und auf dieser Grundlage mit dem Betreiber abrechnet.
– Bzgl. Rekultivierung wurde mitgeteilt, dass das Ing. Büro Taberg von Fa. Weber mit der Planung eines neuen, den tatsächlichen Gegebenheiten entsprechenden Rekultivierungkonzeptes (Machbarkeitsstudie) beauftragt wurde. Ein erstes Zwischenergebnis liegt lt. Reg. Präs. bereits vor, wobei der Rekultivierung der stillgelegten Deponie erste Priorität eingeräumt wird. Man rechnet mit der Fertigstellung der Studie nicht vor 2026 (!).
Zeitgleich läuft aktuell eine über 1-jährige artenschutzrechtliche Erfassung unter der Leitung von Dr. Hohlfeld.
– Am 16.11.2020 erhielten wir ein umfassendes Schreiben des reg. Präsidiums (Hr. Tischmann) zur Beantwortung unseres Fragenkataloges vom 14.01.2018. Hr. Tischmann weist darin eingangs darauf hin, dass sich wegen diverser Abstimmungsprobleme mit der Genehmigungsbehörde (Landratsamt Breisgau-Hoschschwarzwald) die Beantwortung verzögert habe. Die darin enthaltenen Ausführungen decken sich mit den Auskünften die wir am 04.08. v. Ort erhalten haben.
So geht aus diesem Schreiben u. a. hervor, dass sich die jährliche Abbaumenge im Rahmen der genehmigten Förderung bewegt. Das Schreiben ist rel. umfangreich und kann jederzeit eingesehen werden.
– Am 19.11.2020 erhielten wir ein Informationsschreiben von Hr. Kamradek, in dem er auf geoelektrische Messungen im Bereich möglicher zukünftiger Abbauflächen hinweist. Diese Messungen erfolgen zerstörungsfrei und sind inzwischen abgeschlossen. Sie sollen einen Eindruck über die Beschaffenheit des Tuniberggesteins unter den derzeitigen Rebflächen vermitteln.
Dem Schreiben ist eine Übersichtskarte beigefügt aus der ersichtlich ist, dass der geplante zukünftige Abbau in erheblichem Umfang in Richtung Niederrimsingen stattfinden soll. Wir sehen darin unsere Befürchtungen bestätigt. Das Gelände um das ehem. Nato-Tanklager ist nicht in diese Planung miteinbezogen.
Für uns ergibt sich Handlungsbedarf in der kritischen Verfolgung der Rekultivierungsplanung (Fa. Weber hat uns Planungseinsicht zugesichert) und in der Hinterfragung der geplanten Abbauflächen gemäß der o. g. Übersichtskarte in Richtung unseres Dorfes.
Hr. Hauri und Hr. Kamradek haben uns einen offenen Dialog angeboten. Sobald die aktuelle Pandemielage es zulässt, sollten wir das Angebot annehmen, alle Informationen sammeln (auch über die Messergebnisse) und im Rahmen einer BI-Veranstaltung unsere Bedenken vortragen.
Es gilt zu beachten, dass den vorgenannten Rekultivierungs- und Abbaumaßnahmen zeitlich sehr langfristige Entscheidungsprozesse vorangehen. Dennoch ist es sinnvoll, schon jetzt im Rahmen unserer Möglichkeiten Einfluss zu nehmen und ggf. Alternativen auszuarbeiten und vorzuschlagen.
Grüße
Wolfgang
Dipl. Ing. Architekt
Wolfgang G. Keller
Merdingerstraße 1A
79206 Breisach
Telefon: 07664-9249270
Mobil: 0175-7778376
Fax: 03212-1238391