Erdgas statt Braunkohlestaub für Asphaltmischwerke?
Originalbericht Badische Zeitung vom 30.08.2017
Minister Franz Untersteller will prüfen, ob Land Druck ausüben kann
Über Asphaltmischwerke wird in Breisach schon seit einiger Zeit kontrovers diskutiert. In diesem Zusammenhang wurde von Kommunalpolitikern und Bürgern mehrfach die Befeuerung der Anlagen mit Braunkohlestaub kritisiert. Breisachs Bürgermeister Oliver Rein hatte versprochen, das Thema auch landespolitisch anzusprechen.
Aus Umwelt- und Klimaaspekten sei es wichtig, bei Asphaltmischanlagen auf andere Brennstoffarten zurückzugreifen. Da der Staat durch den Straßenbau ein großer Auftraggeber für die Betreiber von Asphaltmischanlagen sei, gelte es auch zu prüfen, wie das Land Anreize oder Vorgaben für eine umweltfreundlichere Befeuerung machen könnte, schreibt Rapp in einer Pressemitteilung.
Die Befeuerung der Asphaltmischanlagen durch Erdgas sei deutlich besser, aber für die Betreiber teurer, weshalb sie oft davon Abstand nehmen würden. Neue Anlagen würden zwar nur im Rahmen der immissionsschutzrechtlichen Vorgaben genehmigt, bei der Wahl des Brennstoffs für die Befeuerung seien die Firmen aber frei.
Untersteller antwortet Rapp
Umweltminister Franz Untersteller habe jetzt seine Unterstützung in einem Schreiben zugesichert und dabei auch auf das Klimaschutzgesetz von Baden-Württemberg verwiesen.
Das gesetzte Ziel, die Treibhausgasemissionen bis 2020 um mindestens 25 Prozent gegenüber 1990 zu verringern, werde das Land nach neuesten Untersuchungen verfehlen. „Es ist deshalb mein Anliegen, in der Kompetenz des Landes stehende Möglichkeiten zu nutzen, den Klimaschutz weiter voranzubringen. Dazu zählt, dass das Land als öffentlicher Auftraggeber im Verkehrswege- und Straßenbau künftig bereits bei der Leistungsausschreibung sich bietende Möglichkeiten ausschöpft, einen emissionsarmen Einsatz von Brennstoffen wie Erdgas mit der Angebotsabgabe zu verknüpfen“, wird Untersteller in der Mitteilung zitiert.